Verweisen von Pirschzeichen
Das Verweisen von stärkeren Duftquellen der Rotfährte ist bei den etablierten Schweißhunderassen zu großem Teil als genetisch verankerte Verhaltensweise gegeben. Für den Nachsuchen-Führer ist es sehr hilfreich, wenn sein Hund Pirschzeichen verweist, sei es als Bestätigung der Ansatzfährte, sei es als Hinweis auf für die Nachsuche relevante Entscheidungshilfe (z. B. Wundbett). Bei den vielseitigen Jagdgebrauchshunden finden wir das anlagebedingte Verhalten weniger, es ist aber durchaus mit Hilfe etablierter Verweiserpunkte zu lehren. Verweiserpunkte werden nur mit Material aus der Fährtenherstellung beschickt.
Zunächst bevorzuge ich die geschleppte oder getupfte Fährte mit Gewebeteilen (Lunge, Pansen etc.), weil die Verweiserbröckchen einfach vorbereitet werden können. Aber auch kleine Bröckchen aus Schweißmaterial (z. B. geronnene Teile oder ein Tropfbett) erfüllen den Zweck. Wichtig ist allein, dass Fährten- und Verweiser-Material identisch sind. Ein leichtes Abdecken mit Bodenstreu verhindert die rasche Teilhabe von Vögeln. Jeder Verweiserpunkt muss aus der Entfernung deutlich sichtbar markiert sein. Betont langsam nähern wir uns dem Punkt. Sobald der Hund die konzentriertere Duftstelle anzeigt, greife ich am Schweißriemen zügig zu ihm vor und bekunde ihm dort unter „lass sehen“ mein besonderes Interesse. Der Hund darf das Bröckchen ggf. aufnehmen. Für den ganzen Vorgang nehme ich mir gut Zeit und sorge wie am Anschuss dafür, dass der Hund danach den roten Faden wieder konzentriert aufnimmt. So begreift der Hund relativ rasch das Verweisen, welches im Fortgang der Ausbildung verfeinert wird, mit zunächst größeren bis zunehmend kleineren Bröckchen. In der Praxis verliert das kranke Stück Wild nur sehr selten Gewebeteile, sondern in erster Linie Schweiß, aber für die Ausbildung ist die beschriebene Vorgehensweise sinnvoll.